Vom 7. bis zum 14. Juli fand das Sommerlager der Pfadi Wilhelm Tell und des Blauring Bürglen statt. Dieses Jahr zog es die beiden Vereine nach Wintersingen im Kanton Basel-Landschaft, wo die Kinder eine interessante Lagerwoche unter dem Motto Superhelden verbringen durften.
Es ist zweifellos das grosse Highlight des Jahres. Das Sommerlager beiden Jugendvereine aus Bürglen, dem Blauring und der Pfadi Wilhelm Tell. Nach dem Hauslager im Jahr 2018 stand dieses Jahr wieder eine Lagerwoche im Zelt auf dem Programm. Die Suche nach einem geeigneten Lagerplatz gestaltet sich nicht immer ganz einfach, schliesslich wurde die Lagerleitung aber in Wintersingen, im Kanton Basel-Landschaft direkt an der Aargauer Grenze, nahe des Fricktals fündig. Bereits zwei Tage vor dem regulären Start verabschiedete sich eine Delegation der Pfadi Bürglen in Richtung Wintersingen, um das Material zum Lagerplatz zu bringen und das grosse Küchenzelt aufzustellen. „Das Küchenzelt ist so etwas wie das Prunkstück unserer Abteilung“ erklärt Nicolas Walker, Lagerleiter der Pfadi Wilhelm Tell. „Das grosse Zelt, bestehend aus einem Gerüst und Blachen, beherbergt unsere Lagerküche und bietet Platz für rund 50 Personen. Um das Ganze aufzustellen berechnen wir jeweils einen Tag ein, es braucht also sehr viel Zeit“ führt Walker weiter aus. Knapp 50 Personen meldeten sich dann auch an für das Sommerlager und fanden bei ihrer Anreise am Sonntag 7. Juli einen bereits perfekt eingerichteten Lagerplatz vor. Mit im Gepäck führten die Kinder auch ihre Lagerverkleidung bestehend aus Masken und leuchtenden Umhängen. Die Leiterinnen und Leiter entschieden sich in diesem Jahr für das Motto „Superhelden“ und luden die Kinder ein, während einer Woche in der Heldenakademie „H.U.M.U.S“ zu eben solchen ausgebildet zu werden. Nach dem die Kinder ihre eigenen Zelte aufgestellt hatten, konnten sie sich ihrer überschüssigen Energie beim Sport entledigen. Für das leibliche Wohl sorgte die dreiköpfige Küchenmannschaft, welche den Lagertross am ersten Abend mit Spaghetti Bolognese, respektive Carbonara versorgte. Am zweiten Tag frischten die Kinder ihr Wissen rund um Themen wie Kartenlesen, Erste Hilfe oder Blachenzelte erstellen auf. Sogar einige Grundzüge des Morsens durften die Teilnehmer erlernen. Nach dem Abendessen gaben die Knaben beim traditionellen „Stritz-Quiz“ ihr Bestes, die Mädchen vom Blauring tobten sich nochmal beim Sport aus.
Koch-Show und Besuche von alten Bekannten.
Um die Umgebung und die Natur zu entdecken ist der Wandertag seit einigen Jahren ein fixer Bestandteil der Lagerwoche. Dieses Jahr fand die Wanderung, welche die Teilnehmer ins Freiluftbad von Buus führte, bereits am Dienstag statt. Um den hohen Temperaturen nicht zu viel Tribut zollen zu müssen, planten die Leiterinnen und Leiter genügend Trinkpausen ein. Das Küchenteam sorgte zudem für genügend Wasser Nachschub und empfing die Kinder in der Badi mit einer Kühltruhe voll Gellatis. Die Kinder amüsierten sich in der kleinen aber charmanten Badi prächtig und die zwei Stunden Badespass gingen wie im Flug vorüber. Um den Abschied vom Freiluftbad nicht zu schwer zu machen, versprach das Küchenteam für das Abendessen die allseits beliebten Fachjitas. Nicht nur die Zeit beim Badeausflug verging wie im Flug, sondern auch die Lagerzeit allgemein und mit dem Mittwoch war bereits die Hälfte des Sommerlagers erreicht. Höchste Zeit, dass sich die Küchencrew mal etwas zurücklehnen konnte und das Kochen den Kindern überliess. In einem Koch-Quiz erspielten sich die Teilnehmer Zutaten, die sie für ihre Menues brauchten. Die älteren Kids konnten bei der Koch-Show ideal Verantwortung für ihre jüngeren Teamkameraden übernehmen und zeigen, was sie bezüglich des Kochens schon alles beherrschten. Derweil lag es an den Jüngeren die Tische kreativ zu dekorieren. Für alles zusammen vergab eine Jury entsprechend Punkte.
Auch dieses Jahr durften sich der Blauring und die Pfadi wieder über Besuch erfreuen. Othmar Arnold von der Kantonalleitung der Pfadi Uri überbrachte deren Dank und Grüsse. In der Pfadi ist Othmar unter dem Namen „Tutti“ bekannt und das Lagerleben hatte den alteingesessenen Pfader bereits nach wenigen Stunden wieder voll gepackt. „Es ist einfach nur wunderschön zu sehen dass den Kindern ein so tolles und attraktives Freizeitangebot ermöglicht wird. Auch die Zusammenarbeit zwischen Pfadi und Blauring sehe ich in dieser Gemeinde als äusserst positiv und sollte meiner Meinung nach unbedingt weitergeführt werden. Ich möchte allen Leiterinnen und Leitern ein grosses Kompliment für ihre Arbeit aussprechen, das Lager scheint super zu funktionieren ich möchte am liebsten gleich hier bleiben“ schwärmte ein fast schon gerührter Othmar Arnold. Auch der zweite Besucher Andresas Betschart geriet ins Schwärmen. „Der Pfadi Bürglen bin ich noch heute sehr verbunden, als ich die Einladung erhielt den Kindern meiner Heimatgemeinde einen Besuch abzustatten musste ich keine Sekunde überlegen.“ Andreas Betschart, in der Pfadi „Ginggi“ genannt war, bevor es ihn in den Kanton Solothurn zog, lange als Leiter und Mitglied des Küchenteams in der Pfadi Bürglen tätig.
Zufriedene Lagerleitung
Ein wichtiges Ritual in der Pfadi ist jeweils die Taufe, welche in der Nacht stattfindet. Dabei wird den Knaben, welche zum ersten Mal ein Pfadilager besuchen, ein Pfadiname verteilt und sie werden offiziell in die Organisation aufgenommen. „Die Taufe soll eine Mischung zwischen Aufnahmeritual und Mutprobe sein“ erklärt Nicolas Walker. „Wichtig ist uns aber ebenso, dass sich die Kinder nicht zu sehr fürchten und ihre Sicherheit hat oberste Priorität!“ Wie jedes Jahr verlief die gut geplante Taufe auch in diesem Sommerlager reibungslos und die Abteilung Wilhelm Tell durfte drei stolze neue Pfader in ihren Reihen begrüssen. Auf die zweite Lagerhälfte dürften sich auch die Mädchen des Blaurings besonders gefreut haben, denn ihr traditioneller „Anti-Säuli-Tag“ stand noch bevor. Die jungen Mädchen konnten sich bei teils selbst gemachten „Beauty Produkten“ von den Strapazen des fortgeschrittenen Lageralltags erholen. Nach dem Nachtessen erwartete sie sogar noch ein Schoggi Fondue. Die gesammelten Kräfte wurden dann auch wieder benötigt, denn schon bald stand der Lagerabbau vor der Tür. Wie beim Aufstellen wurde dafür ein ganzer Tag einberechnet. Äusserst zufrieden zeigte sich Lagerleiterin Brigitte Bunschi vom Blauring Bürglen. „Während einer Woche haben wir uns bemüht, den Kindern ein interessantes, abwechslungsreiches und tolles Programm zu bieten, damit sie den Schulalltag vergessen konnten. Wenn ich nun in die glücklichen Gesichter der Teilnehmer schaue, so scheint uns das gelungen zu sein.“ Auf eine Tatsache war Brigitte Bunschi dieses Jahr besonders stolz, „Anders als in vorherigen Jahren war das berühmte Heimweh in diesem Lager fast gar kein Thema. Dies ist umso bemerkenswerter, als dass die jüngsten Teilnehmer gerade mal acht Jahre alt waren. Ich denke das kann als sehr positives Zeichen für das ganze Sommerlager gewertet werden.“
Am Sonntag wurden die Kinder zusammen mit den Leiterinnen und Leitern von einem Reisecar abgeholt und wieder zurück nach Bürglen gebracht, wo sie von den glücklichen Eltern bereits sehnlichst erwartet wurden.
Cisco v/o Ivan Zgraggen